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Mitarbeitermotivation

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06:30 Uhr: Dein Wecker klingelt und Du springst aus dem Bett direkt in die Dusche. Gut gelaunt setzt Du Dir Deinen Fahrradhelm auf und radelst im Morgengrauen zur Arbeit. Am Schreibtisch angekommen tauscht Du Dich mit Deinen Kolleg:innen über die gestrige Tatort-Folge aus während Dein Rechner startet. Motiviert greifst Du zum Hörer und erledigst die ersten Anrufe.
Doch mit der Zeit verändert sich etwas. Die Morgenroutine wird zur Gewohnheit. Das E-Mailpostfach füllt sich schneller, als Du es abarbeiten kannst und der morgendliche Weg zur Arbeit fühlt sich weniger wie eine erfrischende Fahrt und mehr wie eine Pflicht an.
Die Motivation, die Dich einst aus dem Bett springen ließ, weicht einer Müdigkeit, die Dich ausgelaugt zurücklässt. Projekte, die zu Beginn herausfordernd und aufregend waren, erscheinen jetzt als lästige Verpflichtung. Was passiert ist? Deine Motivation, genauer gesagt Deine Motivation als Mitarbeitender, ist erloschen.
Um solche Entwicklungen zu verhindern, stehen Unternehmen vor der Aufgabe, Strategien umzusetzen und Maßnahmen zu etablieren, um die Mitarbeitermotivation aufrecht zu erhalten.

Die Mitarbeitermotivation ist ein elementares Instrument der Mitarbeiterführung und wirkt sich auf die gesamte Unternehmenskultur positiv aus. Das Wirtschaftslexikon Gabler definiert Mitarbeitermotivation als »Einflussnahme der Führungskraft bzw. des Unternehmens auf den Mitarbeiter, um diesen zu bewegen, sein Leistungsverhalten und/oder seine Leistungsergebnisse beizubehalten, weiterzuentwickeln oder (grundlegend) zu ändern«.[1]

Es gibt zwei Arten der Motivation: extrinsische und intrinsische Motivation. Die extrinsische Motivation wird durch äußere Anreize gesteuert. In Bezug auf Mitarbeitende kann es sich dabei um finanzielle, materielle, aber auch zwischenmenschliche Anreize wie Lob und Anerkennung handeln. Bei der intrinsischen Motivation liegt die Ursache der Motivation in der Person bzw. dem Mitarbeitenden selbst. Durch einen angemessenen Grad an Herausforderung, eine sinnstiftende Arbeit und angebrachten Freiraum kann diese bei Mitarbeitenden gefördert werden.[2] Erfolgreiche Mitarbeitermotivation gelingt am besten mit einer ausgewogenen Mischung aus intrinsischen und extrinsischen Faktoren.

Im Laufe der Zeit hat die Mitarbeitermotivation eine Entwicklung durchlaufen.

Während der industriellen Revolution war die Motivation der Mitarbeitenden oft auf monetäre Anreize wie Stundenlöhne und Bonuszahlungen beschränkt.
In den 1920er Jahren zeigten schließlich die Hawthorne-Experimente, dass nicht nur finanzielle Anreize, sondern auch soziale und psychologische Faktoren die Produktivität und Motivation beeinflussen.

Mit dem Wandel der Arbeitswelt im 20. Jahrhundert gewannen flexiblere Arbeitsmodelle und die Betonung der Work-Life-Balance an Bedeutung. Unternehmen erkannten, dass zufriedene Mitarbeitende mit einer ausgeglichenen Work-Life-Balance motivierter und somit auch produktiver sind.

Heutzutage setzen Unternehmen verstärkt auf personalisierte Anreize, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine positive Unternehmenskultur, um die Mitarbeitermotivation aufrechtzuerhalten oder sogar zu steigern. Durch die Digitalisierung werden weitere neue Möglichkeiten geboten, wie Gamification und virtuelle Belohnungssysteme. Dabei sollte immer im Hinterkopf behalten werden, dass Motivation und Anreize zur Steigerung dieser auf jede Person individuell wirken und mal mehr oder weniger erfolgreich sein können. Deswegen bietet es sich für Unternehmen an, ihre Mitarbeitenden zielgruppengerecht zu motivieren.

Auf dem Weg zu einer motivierten Belegschaft gibt es einige Stolpersteine – folgende Punkte sollten deswegen mit in Betracht gezogen werden.

  • Mangelnde Kommunikation. Wenn Ziele und Erwartungen nicht effektiv kommuniziert werden, können Missverständnisse entstehen, die die Motivation beeinträchtigen. Bestenfalls verankert man eine festgelegte Art der Unternehmenskommunikation in seiner Unternehmenskultur, so dass eine unzureichende Kommunikation vermieden werden kann.
  • Vernachlässigung von Anerkennung. Fehlende Anerkennung für gute Arbeit kann demotivierend wirken. Nicht nur nach großen Projekten, sondern auch bei kleinen Errungenschaften lohnt es sich, Mitarbeitende gezielt zu loben und ihre Leistung anzuerkennen.
  • Überforderung oder Unterforderung und damit verbunden fehlende Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Faktoren können zu Frustration führen, so dass Mitarbeitende das Interesse an ihrer Arbeit verlieren. Die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten und klaren Karrierepfaden wirkt dem entgegen.
  • Konflikte und Teamprobleme. Durch Unstimmigkeiten im Team kann es zu Konflikten und unproduktiven Arbeitsweisen kommen. Deswegen ist eine positive Arbeitsumgebung mit Raum für Feedback und Kritik ausschlaggebend für die Mitarbeitermotivation.

In jeder Arbeitsumgebung existieren Höhen und Tiefen, euphorische Augenblicke und ermüdende Herausforderungen. Damit Du weiterhin um 06:30 Uhr voller Elan aus dem Bett springst, liegt in diesem Alltag die wahre Kunst darin, die Flamme der Motivation beständig zu pflegen und neu zu entfachen. Eine kontinuierliche Investition in die Mitarbeitermotivation fördert nicht nur das Engagement und die Leistung, sondern formt auch eine Arbeitsumgebung, in der Mitarbeitende sich geschätzt und verstanden fühlen.